BI NUU
Sie erinnern sich an die TYLPEN von letzter Woche? Gestern hat mir ein spielerisch aufgelegter Samstag-Abend zwei neue Fantasiewörter geschenkt: BI NUU. So heißt ein Club im U-Bahnhof Schlesisches Tor, in welchem die Reines Prochaines, drei Sängerinnen und Performerinnen, ihr 30jähriges Bühnenjubiläum gefeiert haben.
Vor Beginn der Show bestelle ich am Tresen ein Wasser (den Reines Prochaines zu Ehren, die sich selbst als Königinnen von den Ufern des Rheins bezeichnen – welches Getränk würde also besser passen als Wasser?). Ich frage den jungen freundlichen Mann, der hinter der Theke steht und ein sehr kleines Fläschchen Wasser unnötigerweise in ein ebenso kleines Glas umfüllt.
„Was bedeutet eigentlich BI NUU?“
Er sieht mich ein paar Sekunden lang an.
„Keine Ahnung.“
„Wirklich? Aber Sie arbeiten doch hier.“
„Ich bin nicht Deutscher.“
„Ach.“
„Also ich bin schon hier geboren, aber meine Eltern sind Griechen.“
„Und was glauben Sie, was BI NUU bedeuten könnte?“
„Keine Ahnung.“
Ich frage ihn, ob er glaubt, es könne vielleicht ursprünglich eine Abkürzung für irgendwas gewesen sein, die dann anders geschrieben wurde und heute weiß man gar nicht mehr, worauf es sich bezieht.
„Keine Ahnung, ehrlich gesagt.“
O.k., ich habe verstanden. Und höre auf, ihn mit meiner Fragerei zu nerven. Ich muss zu meiner Verteidigung allerdings hinzufügen, dass zu diesem Zeitpunkt noch keine Warteschlange hinter mir gebildet hatte und alles recht entspannt war.
Als er mir das Glas Wasser über die Theke reicht, beuge ich mich zu ihm nach vorn.
„Es ist vielleicht ein Dialekt oder so.“
„Ja, das könnte sein.“ sagt er. „Hört sich irgendwie schwäbisch an.“
P.S.: Die Reines Prochaines kommen aus der Schweiz und Dialekte und dadaistische Wortspielereien sind Teil ihrer Show: hat also alles wunderbar gepasst. Sogar das Schwäbische.
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