konzepte
Ich bin Sammlerin von Natur aus. Auch als Künstlerin. Im Laufe der Jahre sind rund 20 Sammlungen entstanden. Manche sind abgeschlossen, andere dauern an.
Mich interessiert das so genannte Nebensächliche, das Unbeachtete, Liegengebliebene, Abgeschriebene. Ich will das Unsichtbare sichtbar machen. Dinge von ihren einseitigen Funktionen befreien und ihnen Vieldeutigkeit schenken.
Ich bezeichne mich als Konzeptsammlerin.
Unabhängig davon, ob ich schreibe, male oder fotografiere – ich arbeite meist seriell. In meinen Jahresprojekten beispielsweise führe ich täglich dieselbe Handlung durch. Ich schreibe 365 Geschichten innerhalb von festgelegten 15 Minuten. Oder ich lasse ein Bild aus 365 Farbfeldern entstehen, in denen ich die jeweilige Qualität des Tages visualisiere. Dabei interessiert mich, wie sich dieses Handlungs-Ritual im Laufe des Jahres verändert und wie ich mich selbst dadurch verändere.
Viele meiner Arbeiten umkreisen das Phänomen Zeit. Wörter, Schrift und Sprache spielen für mich dabei eine besondere Rolle. Kommunikative Zeichen, die etwas repräsentieren, abstrahieren oder reflektieren.
Besonders wertvolle Zeichen sind für mich die konzentrierten Kritzeleien von Louise Bourgeois, die sie auf ein Stück Papier gezeichnet hat, als ich ihr in New York bei einem ihrer berühmten Sonntagstreffen von meinen Sammlungen erzählen durfte. Dieses Blatt Papier hängt seit Jahren in meinem Arbeitszimmer und inspiriert mich immer wieder aufs Neue, das Besondere im scheinbar Normalen zu sehen. Nicht nur in meinen künstlerischen Arbeiten.