10. Februar 2013

FRAUENWANDLUNG

So viele Rückmeldungen auf meinen Aufruf im letzten Blogeintrag hin, man möge mir doch um Himmels Willen mal Zitate von Frauen zum Thema Wandlung senden, da ich ausschließlich über männliche Zitate stolpere. Vielen Dank!

Viriginia Woolf und Ingeborg Bachmann wurden mehrfach genannt. Auch Nathalie Sarraute, aus deren „Kindheit“ die Passage stammt: „Stimmt das auch? Hast du wirklich nicht vergessen, wie es darin war? Wie alles darin schwankt, sich verwandelt, sich davonmacht…“

Oder ein Satz von Anais Nin: „Eines Tages kam der Augenblick, an dem das Risiko fest in einer Knospe verschlossen zu sein schmerzhafter war, als das Risiko zu erblühen.“

Und eine Vortragsteilnehmerin hat den Titel einer wissenschaftlichen Arbeit gemailt: Sprachproblematik bei Ingeborg Bachmann unter der Berücksichtigung der Wandlung des Problembewusstseins im gesamten Schreibprozess.

Tja, eine Menge Romane, Geschichten, Gedichte und wissenschaftliche Abhandlungen. Aber eben keine Sätze, die als Zitate formuliert wurden oder sich im Laufe der Zeit zu Zitaten gewandelt (!) haben, schlicht deshalb, weil sie oft zitiert wurden, um schließlich in einer der vielen Zitatdatenbanken zu landen…

Was sagt uns das? Eine Frau, die ebenfalls beim Vortrag war, bringt es auf den Punkt, wie ich finde: „Während wir Frauen den Wandel leben, können die Männer es leichter analytisch betrachten und einen kurzen Satz einwerfen.“

Fazit: die Frauen schreiben über die Wandlungen, die im Leben aufscheinen in ihren Romanen und Abhandlungen. Und die Männer kommentieren!?

Eine Frage als Fazit! Das ist wiederum sehr weiblich, nicht wahr?

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