27. November 2011

BLEISTIFTGESCHICHTEN

In der Sendung Literaturclub auf 3sat war heute der Schweizer Schriftsteller Franz Hohler zu Gast. Moderatorin Iris Radisch befragte ihn zu verschiedenen Aspekten seines neuen Erzählungsbandes ’Der Stein’, der auch so genannte ’Bleistiftgeschichten’ enthält.

Hohler erzählt, dass er Bleistiften „schwer widerstehen“ könne, wenn er irgendwo welche findet. „Denn vielleicht enthält gerade dieser Bleistift eine Geschichte, die auf mich gewartet hat.“ Das wusste offensichtlich auch sein Neffe, der ihm einmal einen Bleistift geschenkt und gesagt hat, dass darin der dritte Teil von Tschipo (einer seiner Kinderromane, von dem es zu fraglichem Zeitpunkt bereits zwei Teile gab) versteckt sei.

Er habe diesen Schreibauftrag angenommen und tatsächlich die gesamten 14 Kapitel von „Tschipo in der Steinzeit“ mit diesem Bleistift geschrieben. Am Ende musste er mit einem roten Verlängerungsaufsatz nachhelfen, damit der Stift überhaupt noch benutzt werden konnte. Und erst, als er den gesamten Roman mit diesem einen Bleistift geschrieben hatte, habe er begonnen, alles in den Computer zu tippen.

Ob das der Wahrheit entspricht? So ganz mag man es kaum glauben, oder? Aber eine schöne Vorstellung ist es allemal. Und dass Bleistifte eine Magie entwickeln können: das haben Sie vielleicht selbst schon einmal erlebt. Lassen Sie es mich wissen?

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