„DES OI ODDA ANNER STÜNDLE ZUM DRAIMA…“
Ich bin dieses Pfingsten in meiner Kraichgauer Heimat und besuche unter anderem ein weitläufig verwandtes älteres Ehepaar, Inge und Walter, das ein klassisches dörfliches Leben lebt und gleichzeitig aufgeschlossen ist für alle möglichen Themen.
Wir unterhalten uns über das Lesen und darüber, dass Frauen lieber Romane lesen und Männer lieber Sachbücher. Ich frage die beiden, was ihre Meinung ist, woran das liegen könnte.
Walter hat eine Theorie und die formuliert er auf so wunderbar einfache und ebenso humorvolle wie überzeugende Art und Weise, dass ich ihn bitte, es nochmal für mich zu sagen, damit ich es mit meinem Handy-Mikrofon aufnehmen kann. Das tut er schmunzelnd und so kann ich ihn hier wörtlich zitieren – übersetzt ins Hochdeutsche, der Verständlichkeit halber…:
„Ja, die Männer… von Urzeiten her, die mussten ja früher jagen und draußen rumgehen und Technik erforschen, wie sie es am besten machen… und Häuser bauen. Und die Frauen haben halt den Haushalt versorgt und die eine oder andere Stunde zum Träumen gehabt… so ungefähr.“
Tja.
Also ich wünsche Ihnen jedenfalls über Pfingsten die eine oder andere Stunde zum Träumen – und zwar unabhängig davon, ob Sie eine Frau oder ein Mann sind.
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