19. Januar 2014

MEIN HERZ GEHÖRT DEM KOPF

Am Ende meiner ersten Arbeitswoche im neuen Jahr hier also der erste Blog-Eintrag, der für mich immer auch etwas Besonderes ist. Entsprechend habe ich mir im Laufe dieser Woche alle möglichen Blog-Themen auf (virtuelle und reale) Zettel notiert: die erstaunliche Buch-Menschenketten-Aktion anlässlich der Eröffnung der neuen Bibliothek der Kulturhauptstadt Riga beispielsweise.

Entschieden habe ich mich letztlich für einen Autor, zu welchem in den letzten Tagen viele Fäden geführt haben, nicht zuletzt der Erwerb eines seiner Bücher für 1,00 Euro im Flohmarkt meiner Stadtteilbibliothek – eine schöne alte Lizenzausgabe für die DDR, die damals 2,50 M gekostet hat.

Ein Autor, ebenso berühmt wie ungelesen, und nicht nur dadurch mit Joyce, einem meiner Lieblingsautoren, eng verbunden.

Ein Autor, der gestern 100 Jahre alt geworden wäre und dessen berühmtestes Werk einen Titel hat, der in schmunzelnder Verbindung mit meinen oben erwähnten Zetteln steht: Zettel‘s Traum.

Ja, Arno Schmidt ist es! Und anlässlich seines Geburtstages hat ARTE die Dokumentation „Mein Herz gehört dem Kopf“ gezeigt, von der mir wiederum eine Klientin begeistert erzählt hat.

Den entscheidenden Ausschlag für diesen Blog-Eintrag hier hat dann der tägliche Börsenblatt-newsletter gebracht, in dessen heutiger Ausgabe ein Artikel folgende Überschrift trägt: Das Ende der Zettelwirtschaft. (Na, wenn DAS kein Omen ist!)

Vorgestellt wird die Erfindung des Polen Rafal Mirkowski: ein besonderer Multiplaner, der Notizbuch, Terminkalender und To-do-Liste zu einem einzigen Produkt verbindet.

Ich gestehe, dass ich zu allen Zettelwirtschaften (auch meinen eigenen!) ein nostalgisch-liebevolles Verhältnis habe und mir nicht sicher bin, ob ich das Ende einer Zettelwirtschaft für erstrebenswert halte. Sie?

Jedenfalls wünsche ich Ihnen für Ihr literarisches Jahr 2014, dass Ihr Herz dem Kopf ebenso gehört wie umgekehrt. Und dass dieses Jahr für Sie viele inspirierende Zettel und Träume bereithalten möge!

Ich freue mich darauf, einige davon vielleicht mit Ihnen teilen zu dürfen.

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