17. Januar 2016

THAT’S THE SPIRIT!

IMG_9466Während meines kurzen Städtetrips nach Barcelona zu Beginn diesen Jahres war ich auch im so genannten Camp Nou – dem Heimstadion des FC Barcelona. Hier habe ich am 09. Januar das Spiel gegen den FC Granada verfolgt und war beeindruckt: vom Stadion selbst, aber vor allem von den drei Spitzenspielern Lionel Messi, Neymar Jr. und Luis Suárez, die (ich hatte es nicht zu hoffen gewagt!) tatsächlich im Kader waren und zwar während des gesamten Spiels.

Deren millimetergenaues Zuspiel, das so leichtfüßig und selbstverständlich wirkt, als wäre es hingezaubert. Messi, der zwei Tage später zum fünften Mal Weltfussballer des Jahres wurde, mit drei Toren zum 4:0 in diesem Spiel beigetragen und mit diesem Hattrick seinen Ruf als Houdini des Fussballs unterstrichen hat. Einfach schön!

Was ich aber während des Spiels genauso bewundert habe, war der Kampfgeist des FC Granada. Ein Verein, der bereits seit Jahren immer kurz davor ist, in die niedere Liga abzusteigen. Eine Mannschaft, die praktisch keine Chance hatte, zu gewinnen.

Das hat mich an viele schreibende Menschen erinnert, die ich kenne und die – aus verständlichen Gründen – immer wieder denken: Mensch, so gut wie diese Autorin oder jener Schriftsteller werde ich nie werden. Und im direkten Vergleich würden die Texte dieser anderen vermutlich auch immer als besser bewertet werden. Und dennoch: es geht darum, TROTZDEM zu schreiben und das Beste zu schreiben, was einem selbst möglich ist.

FussballerInnen, die im Vergleich zwar schlechter spielen mögen, die aber dennoch ihr Bestes geben. Und zwar bis zur letzten Minute.

Schreibende, die im Vergleich zwar schlechter schreiben mögen, die aber dennoch ihr Bestes geben. Bis zur letzten Seite.

Der direkte Vergleich mit literarischen Größen kann durchaus hemmen. Aber eben auch beflügeln. Dann nämlich, wenn in der mutigen direkten Auseinandersetzung das Bewusstsein der eigenen Möglichkeiten und Grenzen geschärft wird.

That’s the spirit!

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