04. März 2012

WORD-RAGA

An diesem Wochenende habe ich am Ayurveda-Kongress des Yoga Vidya Zentrums in Bad Meinberg teilgenommen. Pralle ganzheitliche Tage voller faszinierender Vorträge, Diskussionen, Yoga-Praxis etc. Hier möchte ich Ihnen kurz von Sanjay També erzählen, der über ganz pragmatische Möglichkeiten der Selbstheilung durch Klang im Alltag gesprochen hat.

També lernte die heilende Musik bei seinem Vater Dr. Balaji Tambe, den er seit über 20 Jahren bei Konzerttourneen als Percussionist und Chorsänger begleitet. In Europa arbeitet er unter anderem als Radio-Moderator und erklärt die – wie er es nennt – „lyrischen“ Hintergründe orientalischer Musik.

Heute hat er vom Schriftsteller Ilija Trojanow erzählt. Er habe ihn gebeten, für das Münchner Literaturfest 2010, dessen Kurator er war, etwas ganz Spezielles zu entwickeln, das im Programm schließlich unter „Word-Raga: Elfstündige Echtzeitlesung“ zu finden war.

Trojanow, bei uns bekannt geworden mit seinem Bestseller „Der Weltensammler“ ist im Übrigen nicht nur Schriftsteller, sondern auch Komponist, hat u.a. in Indien gelebt und 2009 die CD „Die Klänge des Weltensammlers“ herausgebracht.

Beim Word-Raga konnte man einen ganzen Tageszyklus mit literarischen Texten
 geniessen. Grundlage war die Frage, 
wie in der Literatur Tageszeiten beschrieben werden und wie umgekehrt die Tageszeit die Literatur prägt. So wie indische Musiker*innen ihre Ragas zu bestimmten Tageszeiten spielen, lasen entsprechend die Autor*innen Texte, Szenen oder Dialoge, die zur jeweiligen Stunde stattfinden oder eine besondere Tagesstimmung ausdrückten.

Darum meine heutige Frage an Sie: in welchem Zusammenhang steht in Ihrem Leben die Tageszeit und die Literatur? Gibt es beispielsweise Tageszeiten, an denen Sie besonders gern lesen oder schreiben? Und in wiefern beeinflusst die Tageszeit Ihre Stimmung und somit die Art und Weise, wie Sie ein Buch lesen oder ein solches schreiben?

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